Virtuelle Tour durch Melnik, Bulgarien ( 2015)

Melnik ist die kleinste Stadt Bulgariens, gelegen im südwestlichen Teil des Landes, am Fuße des Pirin-Gebirges. Die Stadt ist bekannt für ihre reiche Geschichte, einzigartige Architektur und den berühmten Melniker Wein.

Geschichte und Ursprung Die ersten schriftlichen Aufzeichnungen über die Festung Melnik stammen aus dem frühen 11. Jahrhundert. Die ersten Siedler im Gebiet des heutigen Melnik waren die Thraker, genauer gesagt der thrakische Stamm der Medi, aus dem der legendäre Rebell Spartacus hervorging. Einige Jahrhunderte später lebten die Römer in dieser Region, was durch die erhaltene antike römische Brücke in der Stadt belegt ist. Die Slawen, die später diese Region besiedelten, nannten die Siedlung Melnik aufgrund der umliegenden Sandpyramiden. Der Name stammt vom slawischen Wort „mel“, was weißer Ton oder Kreide bedeutet.

Im Jahr 1215 wurde die Stadt Hauptstadt eines unabhängigen Feudal-Fürstentums, regiert von Despot Alexius Slav. Die Ruinen seiner Festung sind noch heute in der Nähe der Stadt zu sehen. Im Jahr 1395 fiel Melnik unter osmanische Herrschaft für fast fünf Jahrhunderte. Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts erlebte die Stadt einen wirtschaftlichen Aufschwung dank der Weinproduktion und des Handels.

360° Virtuelle Tour:

Sehenswürdigkeiten

Kordopulow-Haus: Das größte Haus der Wiedergeburtszeit in Bulgarien, erbaut im Jahr 1754. Es beeindruckt durch seine einzigartige Architektur und den riesigen Weinkeller, der in den Sandstein gehauen ist.
Paschow-Haus: Erbaut im Jahr 1815, dient es heute als städtisches Historisches Museum, das die reiche Geschichte der Region präsentiert.
Boljaren-Haus: Gilt als das älteste erhaltene Gebäude in Melnik, datiert aus dem 13. Jahrhundert. Obwohl heute nur Ruinen übrig sind, trägt der Ort den Geist der mittelalterlichen Architektur.
Kirche „Heiliger Antonius“: Bekannt dafür, die Reliquien des Heiligen zu beherbergen, denen heilende Kräfte nachgesagt werden.
Melniker Pyramiden: Ein Naturphänomen – Sandformationen mit bizarren Formen, die zum Naturdenkmal erklärt wurden. Sie bieten beeindruckende Ausblicke und sind ein beliebtes Ziel für Touristen und Fotografen.
Rozhen-Kloster: Etwa 5 km von Melnik entfernt, ist das Kloster eines der ältesten und am besten erhaltenen in Bulgarien, bekannt für seine Architektur und Fresken.
Weinkeller bei „Shestaka“: Diese Sehenswürdigkeit sollte zu den Besuchszielen zählen. Ich betrat diesen beeindruckenden, in die Erde gegrabenen Weinkeller zum ersten Mal im Jahr 2002. Der Weinkeller bewahrt den Geist vergangener Zeiten. Im Inneren gibt es einen gemütlichen Verkostungsbereich, und wenn es voll oder kalt ist, kann man auf die Terrasse hinausgehen oder sich unter das nahegelegene Dach setzen. Meine Erinnerung an roten Wein Ende März, unter der angenehm kühlen Frühlingssonne, bleibt lebendig. Ich saß auf der Terrasse mit einem Freund aus meiner Heimatstadt und genoss die Aussicht – das Dorf lag zu unseren Füßen, mit Schnee auf den Dächern und Rauch, der aus den Schornsteinen gerade nach oben stieg. „Shestaka“, wie der Spitzname des Besitzers lautet (wegen einer genetischen Besonderheit – sechs Finger an einer Hand), brachte uns mit einem Lächeln ein Glas Wein und hausgemachte Vorspeisen. Dieses Erlebnis hinterließ einen unauslöschlichen Eindruck in meiner Erinnerung und meinem Herzen.

Ich empfehle jedem, der Melnik besucht, den Weinkeller von „Shestaka“ zu besuchen. Seit 2019 war ich nicht mehr dort, aber bis dahin war es unverändert – ein gemütlicher Ort mit dem fröhlichen und freundlichen Gastgeber.

Weinproduktion Melnik ist bekannt für seinen Wein, der aus der lokalen Rebsorte „Shiroka Melnishka Loza“ hergestellt wird. In der Stadt und ihrer Umgebung gibt es zahlreiche Weinkeller, die Verkostungen anbieten und die Möglichkeit bieten, die Weinbautraditionen der Region kennenzulernen.

Ein Besuch in Melnik bietet eine einzigartige Kombination aus Geschichte, Kultur, Natur und kulinarischen Genüssen, die es zu einem attraktiven Ziel für Touristen aus aller Welt macht.